Abstract
Abstract
Die Formsprache persischer Kalligrafieschriften wurde über Jahrhunderte in einem komplexen System entwickelt. So ist beispielsweise der Duktus für die Entstehung unterscheidbarer Buchstabenformen von elementarer Bedeutung. In den heutigen Computer-Schriftsätzen und durch Einschränkungen des OpenType-Systems bei persischen Schriftarten findet dies allerdings nur wenig Beachtung und führt zu zahlreichen Kompromissen innerhalb der Schriftgestaltung. Digitale persische Textschriften lassen sich z.B. kaum mit ausgeglichenen Leeräumen setzen, da die korrekte Positionierung der Punkte durch die Wortformen und nicht durch die Buchstabenformen bestimmt wird. Schriftgestalter von nicht lateinischen Schriften sind somit oftmals gezwungen lateinische Buchstaben-Anatomie zu übernehmen, damit ihre Schriften in mehrsprachigen Bereichen gut funktionieren. Jedoch führt dies meist zu einer Verzerrung der Buchstabenformen, die sowohl zu einer Abweichung der Tradition der persischen Schrift führt, als auch die Lesbarkeit stark beeinträchtigt.
Heutzutage gibt es zunehmend den Bedarf, die persische Schrift in Verbindung mit der lateinischen Schriftgestaltung einzusetzen und zu gestalten. Aus diesem Grund setzt sich dieses Online-Nachschlagewerk intensiv mit der Komplexität und den Unterschieden des Farsi-Schriftsystems im Vergleich zum lateinischen Schrift- System auseinander. Es soll Typedesignern und Typedesignerinnen eindeutigeres Verständnis für die Schriftgestaltung von Farsi- Schriften vermitteln, sie für die Formsprache sensibilisieren und ihnen als eine Anleitung für die Gestaltung persischer Schriftzeichen dienen, damit in Zukunft bessere digitale Farsi- Schriften entstehen und genutzt werden können.
Attieh Damavandi
عطیه دماوندی